Warum zittert mein Hund?

19.03.2024 12:08:00

Das Zittern eines Hundes kann für uns Hundebesitzer oft besorgniserregend sein. Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Hund zittern kann, und ist es wichtig zu verstehen, dass nicht jedes Zittern ein Anzeichen für Krankheit oder Angst ist. In diesem Blogbeitrag werden einige mögliche Ursachen für das Zittern von Hunden vorgestellt.

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Hunde können aus verschiedenen Gründen zittern. Die Gründe kann man in drei Hauptkategorien unterteilen

  • Verhaltensbedingt (sie sind verängstigt oder aufgeregt)
  • Reaktion auf ihre Umgebung (sie sind nass oder kalt)
  • Medizinische Gründe (Schmerzen, fühlen sich krank oder es kann ein Anzeichen für einen Gesundheitszustand sein, wie Epilepsie, Muskelschwäche, Ohrenprobleme oder eine Vergiftung)
Verhaltensbedingte Gründe, warum dein Hund zittert

Manchmal zittern Hunde aufgrund von extremen Emotionen. Diese Emotionen können positiv, wie Aufregung, oder negativ, wie Angst, sein. In beiden Fällen kann eine plötzliche Hormonausschüttung erhebliche Auswirkungen auf den Körper deines Hundes haben und zu Zittern führen.

Aufregung: Nicht alle Ursachen für das Zittern eines Hundes sind negativ. Manche Hunde zittern vor Freude oder Aufregung. Dies kann insbesondere bei jungen Hunden oder Rassen mit viel Energie auftreten. In solchen Fällen ist das Zittern oft begleitet von wedelndem Schwanz und allgemeiner Aufregung. Hierbei handelt es sich in der Regel um eine normale Reaktion auf emotionale Erregung.

Angst, Stress oder Unruhe: Hunde können genauso wie Menschen auf verschiedene Stressfaktoren reagieren. Das Zittern kann ein Ausdruck von Angst oder Unsicherheit sein. Mögliche Auslöser können laute Geräusche, ungewohnte Umgebungen oder soziale Situationen sein. Es ist wichtig, die Quelle des Stresses zu identifizieren und deinem Hund behutsam dabei zu helfen, sich sicher und entspannt zu fühlen. Das kann durch positives Training, schrittweise Desensibilisierung oder den Einsatz von beruhigenden Produkten erreicht werden.

Zittern als Reaktion auf seine Umgebung: Im Verlauf der Evolution haben alle Lebewesen körperliche und verhaltensmäßige Reaktionen entwickelt, die ihnen beim Überleben helfen, und das gilt auch für Hunde. Manchmal zittert ein Hund aus evolutionären Gründen, beispielsweise um sich abzutrocknen oder seinen Körper warm zu halten.

Abschütteln von Wasser: Nach einem Bad, einem Sprung in eine Pfütze oder einem Fluss schüttelt sich dein Hund oft trocken. Aber warum lässt der Hund sein Fell nicht auf natürliche Weise trocknen? Das Fell eines Hundes speichert Wärme effizient, um ihn warm zu halten. Ein Nachteil ist jedoch, dass es auch Wasser gut festhält. Das Abschütteln des Wassers ist eine energieeffizientere Art des Trocknens und verbraucht weniger Energie als das Abtrocknen mit der Körperwärme. Hunde sind beim Schütteln so effektiv, dass sie 70 % des Wassers auf ihrem Fell innerhalb von vier Sekunden abschütteln können – dabei werden oft auch Freunde in der Nähe durchnässt.

Deinem Hund ist kalt: Hunde können genauso wie Menschen frieren. Wenn dein Hund zittert, kann es einfach daran liegen, dass ihm kalt ist. Besonders bei kleinen Hunden oder Rassen mit kurzem Fell kann die Kälte schnell zu Zittern führen. In solchen Fällen ist es ratsam, deinen Hund mit einem warmen Hundemantel auszustatten oder ihm einen gemütlichen Schlafplatz anzubieten.

Medizinische Probleme, die Zittern verursachen

Auch wenn die Ursache für das Zittern deines Hundes in den meisten Fällen natürlich und harmlos ist, können Zittern und Muskelzittern manchmal ein Anzeichen für medizinische Probleme sein, wie:

Übelkeit:Hunde können zittern, wenn ihnen schlecht wird, insbesondere wenn sie das Gefühl haben, dass ihnen übel ist. Anzeichen für Übelkeit können Lippenlecken, Sabbern oder wiederholtes Verschlucken sein. Dies tritt häufig auf, wenn sie zu viel gegessen haben, an Reisekrankheit leiden, etwas Giftiges gegessen haben oder andere medizinische Probleme haben.

Staupe: Staupe wird durch einen Virus verursacht und greift verschiedene Organe im Körper an. Besonders Welpen und junge Hunde sind einem höheren Risiko ausgesetzt. Staupe kann zu Zittern oder Zittrigkeit führen, begleitet von Anzeichen wie laufender Nase, hoher Temperatur, Husten, Müdigkeit und Appetitlosigkeit. Bei Verdacht auf Staupe sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden.

Gifte: Verschiedene Gifte können unterschiedliche Auswirkungen haben, aber einige können bei Hunden Zittern, Tremor oder Zuckungen verursachen. Zu den häufigsten Giften gehören:

  • Schokolade
  • Schneckenköder mit Metaldehyd
  • verschimmelte Lebensmittel
  • Xylit
  • Macadamia-Nüsse
  • Koffein

Bei Vergiftungsverdacht sofort einen Tierarzt aufsuchen.

Schmerzen: Hunde verbergen oft Schmerzen gut, aber Zittern oder Schütteln kann ein Anzeichen für Schmerzen sein. Begleitende Anzeichen können abgelegte Ohren, Niedergeschlagenheit, Kratzen oder Lecken an der schmerzenden Stelle, Humpeln, Steifheit und Appetitlosigkeit sein. Bei Verdacht auf Schmerzen sollte ein Tierarzt konsultiert werden.

Epilepsie: Epilepsie ist eine häufige neurologische Störung bei Hunden, die zu wiederholten Anfällen führt. Symptome variieren, können aber Zittern, Unruhe, Zuckungen bis hin zu Bewusstlosigkeit umfassen. Bei Verdacht auf Epilepsie sollte ein Tierarzt eine langfristige Behandlung evaluieren.

Muskelschwäche, Müdigkeit und Alter: Zittern in bestimmten Bereichen, besonders in den Beinen, kann auf Muskelschwäche, Müdigkeit oder im Alter auftreten. Bei regelmäßigem Zittern der Beine kann ein Tierarzt Rat zur Stärkung der Muskulatur geben. Ältere Hunde können Zittern aufgrund von Muskelschwäche, Schmerzen oder Gelenkerkrankungen zeigen.

Kopfschütteln: Wiederholtes Kopfschütteln kann auf Ohrenprobleme hinweisen, wie Verletzungen, Fremdkörper im Ohr, Ohrmilben oder Ohrinfektionen. Bei anhaltendem Kopfschütteln sollte ein Tierarzt konsultiert werden, um die Ursache zu diagnostizieren.

Was Du tun kannst:

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Ursachen identifizieren: Beobachte deinen Hund aufmerksam und versuche, die möglichen Ursachen für das Zittern zu identifizieren.

Umfassende Gesundheitsüberprüfung: Wenn du besorgt bist oder das Zittern anhält, konsultiere einen Tierarzt für eine umfassende Gesundheitsüberprüfung.

Angemessene Kleidung:Wenn dein Hund leicht friert, stelle sicher, dass er bei kaltem Wetter angemessen gekleidet ist, um ihn warm zu halten.

Angstauslöser reduzieren: Reduziere bekannte Stressfaktoren, indem du deinen Hund behutsam an neue Situationen oder Menschen gewöhnst.

Beruhigende Maßnahmen:Bei anhaltendem Stress können beruhigende Maßnahmen wie beruhigende Musik oder Trainingstechniken hilfreich sein.

Insgesamt ist es wichtig zu betonen, dass das Zittern von Hunden vielfältige Ursachen haben kann. Eine individuelle Betrachtung und ein einfühlsamer Umgang mit deinem Hund sind entscheidend, um mögliche Probleme zu identifizieren und angemessen darauf zu reagieren. Für die beste Zeit mit deinem Tier!